UnserEbersdorf.de
Die Internetseite des Heimat- und Schulfördervereins Chemnitzer-Ebersdorf.

 

 

Ebersdorfer Persönlichkeiten.

Hier möchten wir Persönlichkeiten vorstellen, welche aus Ebersdorf stammen, hier wohnen bzw. wohnten und/oder in Ebersdorf wirkten. Die Liste ist nicht sehr lang, dafür aber interessant.

Carl August Fischer - der sächsische Orgelkönig

geboren am 25. Juli 1828 in Ebersdorf, verstorben am 25. Dezember 1892 in Dresden

Carl August Fischer wurde am 25. Juli 1828 in Ebersdorf bei Chemnitz im Anwesen der heutigen Frankenberger Straße 129 geboren. Seine Eltern waren Dorothea und Karl Fischer. Ein Großvater war der Orgelbauer Joh. Christian Günther, Brüder Friedrich, Leberecht.

Er war zunächst Musiklehrer, übernahm ab 1859 die Organistenstelle in der Dresdner Waisenhauskirche, wechselte 1864 zur St. Annenkirche und schließlich 1880 zur Dreikönigskirche in Dresden. Auch an der Dresdner Kreuzkirche wirkte er als Kreuzorganist. Er führte den Titel königlicher Musikdirektor. Er gab auch in der Frauenkirche Konzerte. Überliefert sind Beschwerden des dortigen Organisten, dass durch das ständige Üben und durch das Spielen von nicht orgelgemäß geschriebenen Stücken. Konzertreisen führten ihn u. a. nach Prag, London und Edinburgh aber auch nach Wien, Amsterdam und Riga. Er wirkte zu dem als einer der Lehrer Georg Schumanns. Man orderte ihn gern zur Abnahme von neuen Orgeln, so im September 1865 in der Eppendorfer Kirche, Ende 1873 in der Frauensteiner Stadtkirche oder auch die Ladegastsche Orgel in der Chemnitzer Jacobikirche.

Der Dresdner Organist C. A. Fischer komponierte nur wenige, dafür aber herausragende Orgelwerke, die, wie man liest, „heute eine Wiederentdeckung lohnen“. Bekannt sind insbesondere vier Sinfonien für Orgel und Orchester, einer Trias mit drei Orgelkonzerten (Weihnachten, Ostern, Pfingsten), Stücken für Violine bzw. Cello und Orgel sowie zwei Orgelsuiten.

Franz Liszt habe ihn einen der größten Organisten seiner Zeit genannt, von anderen Musikern wurde er mit Prädikaten wie „Der Beethoven auf der Orgel“ bedacht. Überliefert ist auch die Bezeichnung „sächsischer Orgelkönig“, diesen Titel teilt er sich jedoch zumindest mit Johann Gottlob Schneider teilt. Der Professor für Musikgeschichte, Markus Rathey, beschreibt Fischer wie folgt: „In seinem Konzert Pfingsten (das zusammen mit Kompositionen zu Ostern und Weihnachten eine Trias bildet) erweist sich Fischer als solider Komponist, der mit der Formensprache der romantischen Orgelsonate geschickt umzugehen wusste.“

Er verstarb, zuletzt in der Dresdener Nieritzstraße 2 wohnhaft, am 25. Dezember 1892 in Dresden. und wurde auf dem Neustädter Friedhof begraben. Ein Foto seines Grabes befindet sich offenbar noch im Teilnachlass, heute verwahrt in der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek in Dresden.

Eintrag in Wikipedia

Dietrich von Harras

geboren um 1430, verstorben am 9. Juni 1499

Dietrich von Harras war ein Ritter wie er "im Buche steht". Er saß auf Burg Lichtenwalde und war in die Politik involviert.

1474 nahm er an Belagerung von Neuss teil, begleitete im Jahre 1480 den Kurfürsten Ernst von Sachsen auf dessen Romreise und war ab 1483 Berater der gemeinsam regierenden sächsischen Fürsten. Nach der Leipziger Landesteilung von 1485 wurde er als Untermarschall und Marschall zum bedeutendsten Rat des Herzogs Albrechts von Sachsen. Bis zum Sommer 1486 war er zudem Rat des Erzherzogs Sigmund von Österreich. Eine seiner Hauptaufgaben waren die sächsisch-österreichischen Beziehungen. 1486 vermittelte er im Krieg gegen Ungarn zwischen Herzog Albrecht und dem Kaiser. Nach der Befreiung König Maximilians aus den Händen der aufständigen Bürger von Brügge wurde er1488 zu dessen Rat ernannt. Als königlicher Gesandter trat er 1494 im Bistum Hildesheim auf, um Steuern für das Reich einzuheben. Er nahm an Reichstagen teil und sollte sogar im Auftrag Maximilians beim englischen König vorsprechen, diese Pläne wurden aber nicht durchgesetz

Dietrich von Harras wurde in der Stiftskirche Ebersdorf begraben und ihm zu Ehren einige Jahre später ein prächtiges Epitaph aus den Händen des Meisters H. W: aufgestellt. 

 

Eintrag in Wikipedia 

Brigitte Stefan & Meridian

 bekannte Rock-Band in den 1980ern der DDR

 

 

 Eintrag in Wikipedia

Max Saupe

geboren am 29. März 1889 in Altmittweida , verstorben im März 1945 in Bergen-Belsen

 

Max und Paula Saupen oben links

Max Ernst Saupe wurde am 29. März 1889 in Altmittweida in Sachsen geboren. Sein Vater Franz Saupe war Handarbeiter in der Sandgrube, seine Mutter Anna Saupe, geb. John, arbeitete als Tagelöhnerin beim Großbauern. Max Saupe besuchte die Volksschule (also 8 Jahre Grundschule) in Frankenau. Danach arbeitete er als Pferdeknecht beim Großbauern. Mit 17 Jahren fand er Arbeit in der Sandgrube; im Anschluss  leistete er als 20-jähriger seine zweijährige Militärdienstzeit ab. 1911 zog er nach Ebersdorf bei Chemnitz und fand Arbeit als Bauarbeiter und Handarbeiter in den Eisenbahnwerkstätten Chemnitz-Hilbersdorf.

Ab 1920 wird er in Adressbüchern greifbar, zunächst als Werkstattarbeiter, ab 1926 als Bauarbeiter. Er war in dieser Zeit im Erdgeschoss in der Frankenberger Straße 235 wohnhaft.

1912 heiratete er die am  27. Januar 1889 geborene Paula Ludwig, aus dem Nachbarort Milkau stammend, die in Mittweida als Weberin gearbeitet hatte. Am 2. September 1912 wurde die Tochter Erna geboren; am 19. Mai 1919 wurde sein Sohn Gerhard geboren, er verstarb am 2. November 1984.

Seine Kriegserlebnisse im 1. Weltkrieg besonders 1916 bis 1918 in Flandern/Belgien beeinflussten sein bisheriges Leben und seine politische Einstellung nachhaltig. 1919 wurde er Mitbegründer der KPD-Parteizelle in Ebersdorf und ihr politischer Leiter. 1919 wurde er in den Betriebsrat der Eisenbahnwerkstätten gewählt. Zur Zeit des Kapp-Putsches war er Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates.

Als Ebersdorf 1919 ein Stadtteil von Chemnitz wurde, wurde er von den Arbeitern zum Stadtverordneten der KPD gewählt. 1926 ist er zudem im Rechtsausschuss, im Ausschuss für Einbezirkungsfragen und im Ausschuss für Bau und Ausgestaltung der Industrieschule tätig; 1932 im Ausschuss für das Abfuhrwesen und den Marstall, im Ausschuss für Grundbesitz, öffentliche Anlagen und Forsten, im Hochbauausschuss und im Ausschuss für das Wasserwerk.

In dieser Funktion hat er besonders soziale Erleichterungen für die Arbeiter und deren Familien erkämpft. So erhielt beispielsweis die Ebersdorfer Schule eine Turnhalle und die Straßenbahnlinie wurde über Hilbersdorf hinaus bis Ebersdorf verlängert, um den Arbeitern und allen Bewohnern den Weg zur Stadt zu erleichtern. Ebersdorf erhielt des Weiteren eine Badeanstalt (Wannenbäder). Das war eine große Errungenschaft, denn in den meisten Wohnungen gab es keine Bäder. Als Stadtverordneter hielt Max Saupe regelmäßig Sprechstunden ab, zu denen viele Menschen mit ihren Sorgen und Nöten kamen. Im Rotfrontkämpferbund leitete er (als Tambourmajor) den Spielmannszug (Schalmeienkapelle). Im Rahmen der Internationalen Arbeiterhilfe (IAH) organisierte er Kinderfeste für die Kinder der Arbeiter. Dabei trat er mit der Schalmeienkapelle auf. Die Feste erfreuten sich unter den Kindern der Armen großer Beliebtheit. 1933, als die Nationalsozialisten zur Macht kamen, wurde Max Saupe auf dem Chemnitzer Kaßberg in der sich dort befindenden Haftanstalt in „Schutzhaft“ genommen und danach in einem der ersten Konzentrationslager in Sachsen, das im Juni 1933 in den ehemaligen Fabrikgebäuden der Spinnerei in Sachsenburg eingerichtet wurde, inhaftiert. In einem nahe gelegenen Steinbruch mussten die Häftlinge Schwerstarbeit verrichten.

Anfangs war noch gestattet, die Gefangenen am Wochenende zu besuchen, ihnen Essen und frische Wäsche zu bringen. So schlossen sich viele Familien zusammen und „pilgerten“ gemeinsam von Chemnitz nach Sachsenburg. Diese „großzügige“ Behandlung der Häftlinge wurde aber bald eingestellt. Nach seiner Entlassung aus dem KZ Sachsenburg im Jahre 1934 arbeitete er illegal im Widerstandskampf der „Harlaß-Gruppe“. Dabei stand er unter ständiger Polizeiaufsicht und musste sich regelmäßig melden. Während der Zeit der illegalen Arbeit trennte er sich von seiner Familie, was natürlich tiefe Spuren bei seiner Frau und seinen Kindern hinterließ. Nach dem Attentat gegen Hitler am 20. Juli 1944 hatten die Nationalsozialisten einen Anlass, wahllos Kommunisten zu verhaften. Max Saupe wurde erneut verhaftet und am 26. August 1944 in das KZ Sachsenhausen gebracht. Anfang des Jahres 1945 kam er mit einem Sondertransport in das KZ Bergen-Belsen, wo er im März 1945 knapp 56-jährig an Typhus verstarb.

Wie war Max Saupe als Mensch? Nach den Schilderungen seiner Tochter war er ein besorgter, gutmütiger, aber auch strenger Vater, ein kluger Mensch und aufrechter Kämpfer. Die Familie musste viele Entbehrungen durchstehen, wie andere Arbeiterfamilien eben auch. Als Kommunist wurde er oft gemaßregelt und immer im Winter, besonders um die Weihnachtszeit herum, wurde er als Bauarbeiter arbeitslos. Die Familie lebte dann von dem Geld, das seine Frau als Heimarbeiterin verdiente. Oft musste die Familie deshalb beim Kaufmann „anschreiben“ lassen und meist konnten die Schulden erst zu Pfingsten, wenn er wieder Arbeit erhielt, bezahlt werden. Trotzdem sparte er Geld zusammen und kaufte seiner Tochter eine Mandoline und bezahlte dafür den Unterricht. Außerdem ließ er sie auch die Noten vieler Musikstücke für die einzelnen Instrumente der Schalmeienkapelle umschreiben.

In der DDR wurde sein Wirken in Chemnitz insofern geehrt, dass die Ebersdorfer Schule, eine Straße im Stadtteil Ebersdorf, das Pflegeheim Ebersdorf und eine Brigade (und/oder eine Kampfgruppenhundertschaft) des VEB „Barkas-Werke“ seinen Namen erhielten. Im Zuge der Liquidierung von Namen antifaschistischer Widerstandskämpfer nach 1990 sind gegenwärtig der Gedenkstein, der Straßenname „Max-Saupe-Straße“ und zwei Gedenktafeln in den Ehrenhainen in Chemnitz und Dresden erhalten. Im Frühjahr 2015 kam in Bergen-Belsen ein Grabstein, gestiftet von der Familie hinzu. Der Unser Ebersdorf e.V. initiiert derzeit die Verlegung eines Stolpersteins am letzten Wohnort Saupes, der Frankenberger Straße 235.

Nicht zu verwechseln ist er mit dem gleichnamigen, kommunistischen Widerstandskämpfer aus Naumburg.

Dank gebührt dem Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten Sachsen e. V.,  VVN-BdA Sachsen, Lagergemeinschaft (LAG) Sachsenburg, für die freundliche Genehmigung, den im "SACHSENBURGER MAHN RUF die JahresSchrift 2011" veröffentlichten ausführlichen Lebenslauf verwenden zu dürfen. Dieser entstand nach den Erinnerungen seiner Tochter Erna Bohn geb. Saupe, und seiner Enkeltochter Gisela Schikora geb. Bohn.

Hans Witten - der Meister H. W.

Der Künstler, dem man den Notnamen Meister H. W gab, konnte in der Geschichtsforschung später mit Hans Witten von Köln identifiziert werden. Er stammte wohl aus Braunschweig und zog nach dem wirtschaftlichen Aufblühen Sachsens am Ende des 15. Jahrhunderts nach Obersachsen. Hier sind die meisten seiner Werke nachweisbar.

Aufgrund seiner Fähig- und Fertigkeiten gilt er, allenfalls noch neben Peter Breuer, als der Meister der sächsischen Spätgotik. Man schreibt ihm den Namen "sächsischer Riemenschneider" und wegen seiner einfallsreichen und phantasievollen Kunst "Bildhauerdichter" zu, denn er kann getrost auf eine Stufe mit weiteren "Großmeistern" jener Epoche, wie Tilmann Riemenschneider oder Veit Stoß gehoben werden. Er gehört zu den Hauptmeistern der spätgotischen Plastik und ist an seinem markanten Eigenstil zu identifizieren. Zudem war ein mit dem Meisel im Stein ebenso geschickt wie mit dem Schnitzmesser in Holz.

Die Ebersdorfer Stiftskirche zählt ganze vier Werke zu ihrem Inventar. Das ist die größte Ansammlung Wittenscher Werke und macht die Stiftskirche dadurch einzigartig und unschätzbar wertvoll - zu damaliger Zeit wie auch heute.

Nach und nach soll auf dieser Internetpräsenz ein Catalogue raisonné des Meisters H. W. entstehen.

Eintrag in Wikipedia 

Johann Traugott Heinig

geboren am 06. Mai 1796 in Göppersdorf bei Burgstädt, verstorben am 10. Juni 1841 in Chemnitz

J. T. Heinig verließ 1819 das Lyceum in Chemnitz und besuchte danach die Bauakademien in Dresden und München, um sich zum Architekten ausbilden zu lassen. Am 25. Mai 1822 schrieb er sich bei der Münchener Akademie der Bildenden Künste im Fach Baukunst ein. Anstellungen fand er nach seiner Ausbildung ab 1823 in Meiningen und letztendlich in Chemnitz. Dort war er für das Königlich Sächsische Justizamt und als Ratsbaumeister tätig.

Aus seinen Entwürfen entstanden neben der Brettmühle in Ebersdorf (um 1834) u. a. der Bebauungsplan für den Chemnitzer Anger (ab 1799), das Chemnitzer Casino (1820-21), die erste Bürgerschule Chemnitz‘ an der Theaterstraße (1828-31), die Chemnitzer Predigerhäuser, das Chemnitzer Stadttheater an der Theaterstraße/Ecke Innere Klosterstraße (1837-38) und das Hainichener Rathaus (1837-38).

Er hinterließ sieben Töchter.

Erhalten sind heute nur noch die Brettmühle und das Hainichener Rathaus. Heinigs Handschrift, schöne klassizistische Fassaden, lassen sich an den beiden erhaltenen Gebäuden noch heute erkennen. Er wird als einer der drei dominierenden Architekten für Chemnitzer Produktions- und Verwaltungsgebäude im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts genannt.    

Brettmühle in Chemnitz-Ebersdorf

 

Irmtraud Morgner 

geboren am 22. August 1933 als in Chemnitz, verstorben am 6. Mai 1990 in Berlin

war eine deutsche Schriftstellerin.

Irmtraud Morgner wurde als einziges Kind des aus Reichenbach stammenden Lokomotivführers Johannes Morgner (* 1903) und der aus Falkenau stammenden Schneiderin Frieda Marie Endig (*1909) am 22. August 1933 im Chemnitzer Stadtteil Ebersdorf geboren. Angegeben wurde die Huttenstraße, jedoch weist das Chemnitzer Adressbuch von 1933, dessen Redaktionsschluss sicherlich vor Irmtrauds Geburt lag, das Erdgeschoss im Adalbert-Stifter-Weg 1 aus. Etwa 1934/35 zog die Familie in die in die Frankenberger Straße 104. 1954 ehelichte sie den Verlagslektor Joachim Schreck; die Ehe wurde 1971 geschieden. 1967 wurde Sohn David geboren. Von 1972 bis 1977 war sie in zweiter Ehe mit dem Schriftsteller Paul Wiens (* 17.8.1922, † 6.4.1982) verheiratet. Nachdem sie erfuhr, dass ihr eigener Mann als IM über sie an die Stasi berichtet, war auch die zweite Scheidung unausweichlich.

Nachdem sie 1952 ihr Abitur am heutigen Agricola-Gymnasium in Chemnitz gemacht hatte, studierte sie von 1952 bis 1956 Germanistik und Literaturwissenschaft bei Hans Mayer und  Ernst Bloch an der Universität Leipzig. Von 1956 bis 1958 war sie bei der Zeitschrift „Neue deutsche Literatur“ (NDL) als Redaktionsassistentin tätig; seit 1958 dann als freischaffende Autorin. Irmtraud Morgner war ab 1963 Mitglied und ab 1977 auch Vorstandsmitglied des Schriftstellerverbandes der DDR und ab 1970 Mitglied des PEN-Zentrum Deutsche Demokratische Republik. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet: 1975 Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste der DDR, 1977 Nationalpreis der DDR 3. Klasse, 1985 Hroswitha-von-Gandersheim-Literaturpreis der Stadt Bad Gandersheim und 1989 Literaturpreis für grotesken Humor der Stadt Kassel.

Sie hatte Gelegenheit zu mehreren Reisen ins nichtsozialistische Ausland, so zu Gastvorlesungen in die Bundesrepublik Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, 1984 in die USA und 1987/88 als Gastdozentin an die Universität Zürich in die Schweiz. Nachdem sie 1987/88 an Krebs erkrankte, sollte sie die politische Wende nur wenige Monate miterleben. Sie starb am 6. Mai 1990 in einem Berliner Krankenhaus und wurde in der Künstlerabteilung des Zentralfriedhofs Berlin-Friedrichsfelde beigesetzt.

Nach einigen erzählerischen Werken im Stil des sozialistischen Realismus wurde 1965 die Veröffentlichung des Romans „Rumba auf einen Herbst“ nach ihrer Kritik auf dem 11. Plenum des ZK verhindert. Angekündigte Abschnitte  wurden später in den "Trobadora"-Roman eingearbeitet, der Roman selbst konnte 1992 aus dem Nachlass veröffentlicht werden. 1968 gelang ihr in der DDR durch das Aufgreifen des Themas Frau der Durchbruch mit dem Roman „Hochzeit in Konstantinopel“. Fortan widmete sie Ihre Werke der Emanzipation der Frauen, sie entwickelte sich zu einer der Symbolfiguren des Feminismus. Es heißt, ihre Verflechtung von Phantasie und Realismus aus feministischer Sichtweise wurde zu ihrem Markenzeichen. Mit der Salman-Trilogie „Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz nach Zeugnissen ihrer Spielfrau Laura“ (1974) sowie der Fortsetzung „Amanda. Ein Hexenroman“ (1983) konnte sie ab sowohl in der DDR als auch in der Bundesrepublik Deutschland Erfolge verzeichnen. Der dritte Teil, „Das heroische Testament“, konnte 1998 postum veröffentlicht werden.

Ihr zu Ehren wurde im Chemnitzer Stadtteil Ebersdorf eine Straße benannt.

http://www.chemnitzgeschichte.de/pers-kat-liste-top/248-irmtraud-morgner

http://www.irmtraud-morgner.de/

http://www.emma.de/artikel/irmtraud-morgner-die-trobadora-263707

David Debrock

französischer Bildhauer

Kriegsgefangener im Ebersdorfer Gefangenenlager. Dort schuf er das Denkmal für die Kriegsgefangenen auf dem Ebersdorfer Stiftsfriedhof.

Er stammte aus Dünkirchen.

 

Debrock neben einem Entwurf des Denkmals

Debrock (rechts) an nun aufgestelltem Denkmal

Nikolaus Rotenfels

Es war einst Pfarrer der Wallfahrtskirche zu Ebersdorf und 1469 Begründer des Stiftes bei selbiger. Sonst war er auch Stadtpfarrer zu Chemnitz (St. Jakobi), dann auch noch als Altarist dort tätig, Domherr zu Naumburg, wo er eine große Stiftung machte, leitete das Scholasteramt in der Domkirche St. Peter und Paul zu Zeitz als Domvikar, und war auch Domherr zu Meißen. Er machte zahlreiche Stiftungen in Kichen (in Ebersdorf allein 700 Gulden). Auch der Hauptbau der Stiftskirche wurde unter seiner langen Amtsführung vollendet. Für die Städte Zwickau und Rochlitz organisierte er finanzielle Mittel zur Wiederherstellung der Stadtbefestigung, wurde 1431 nach der Exkummunikation des Pfarrers zu Weida dessen Nachfolger und auch Vikar des Altars St. Georg in der Burgkapelle auf Schloss Voigtsberg. Überdies hatte er noch weitere Kirchenämter inne. Von den Zinsen seiner Stiftung (35 Guleden) in Ebersdorf hatten die Ebersdorfer Pfarrer auch nach der Reformation noch ein reichliches Zubrot zu ihrem doch sonst recht bescheidenen Einkünften.

Nikolaus Rotenfels starb 1474 und wurde in einer Gruft des Meißner Domes bestattet, welche noch lange Zeit mit einer kunstvollen Grabplatte an seine Werke erinnern sollte. Heute ist zwar die Stelle im Dom noch bekannt, doch die Grabplatte ist nicht mehr vorhanden.

Dank gebührt Herr Gert Petersen für den Hinweis und die Kurzfassung seiner Bio.

Sven Schulze

Seit dem 25. November 2020 Oberbürgermeister von Chemnitz

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