UnserEbersdorf.de
Die Internetseite des Heimat- und Schulfördervereins Chemnitzer-Ebersdorf.

 

 

Am Wegesrand.

Beim Spaziergang durch den Ort stößt man hier und da auf kleine Entdeckungen am Wegesrand. Der eine oder andere würde gern wissen, was dort am Wegesrand steht und welche Bewandtnis es damit hat.

Diese kleinen Wegbegleiter möchten wir hier vorstellen:


Gedenkstein an der Friedenseiche

50°52'39.3"N 12°58'30.5"E, 50.877580, 12.975140

An der Mittweidaer Straße etwa in Höhe der ehemaligen Gaststätte "Friedenseiche", dem späteren "Konsum" und der Fleischerei Müller findet sich noch heute die große Friedenseiche und darunter ein Gedenkstein. Das Denkmal wurde vom Ebersdorfer Militärverein offenbar anlässlich der Sedanfeier im Jahre 1880 gespendet. Ob die Friedenseiche anlässlich des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 gepflanzt wurde oder ein bestehender Baum gewidmet wurde, ist nicht bekannt. Das Ehrenmal und die Eiche waren umrahmt von einem eisernen Zaun. Bald geriet es in Vergessenheit und ward unansehnlich. Im Jahre 1999 jedoch konnte eine Restaurierung den Stein retten. Die bis zur Unkenntlichkeit verwitterte Schrift wurde auf seiner Rückseite neu geschnitten und golden ausgelegt. Schauen Sie mal auf seine Rückseite!

Verewigt sind auf dem Stein die Gefallenen Karl Friedrich Tittmann (verstorben am 18. September 1870) und Albert II. Siegfried Graf Vitzthum von Eckstädt (geboren am 5. Januar 1848 in Dresden, gefallen am 30. November 1870 bei Etrépagnie).

Zeitungsartikeln zufolge war es Friedrich Wilhelm Tittmann aus Lichtenwalde, der als Soldat der 3. Compagnie des 1. Bataillons des 2. K. S. Grenadier-Regiments „König Wilhelm von Preussen“ Nr. 101 am 23. August verwundet wurde und am 18. September 1870 im Lazarett St. Hilaire seiner Verletzung erlegen ist. Er hinterlässt seine Ehefrau Christiane Juliane. Das Kirchenbuch kennt seinen Namen nicht, er ist sicher, wie bei "gewöhnlichen" Soldaten üblich, vor Ort im Felde begraben worden. Weshalb auf dem Stein der Vorname mit „Karl Friedrich“ wiedergegeben ist, ist nicht bekannt.

Albert II. war seit dem Tode seines Vaters Albert I. am 6. Juli 1860 Majoratsherr auf Lichtenwalde. Mit Kriegsausbruch brach der erst 22jährige seine Italienreise ab und meldete sich freiwillig und wurde der 3. Eskadron des Gardereiter-Regiments zugeteilt, welches in Etrépagny, einem kleinen Städtchen mit 1.700 Seelen, lag. In der Nacht vom 29. zum 30. November 1870 wurden die vom Obersten von Rex befehligten Truppen von einer französischen Übermacht überfallen und Graf Albert von einer Kugel tödlich getroffen. Seine Familie, Majoratsherren auf Lichtenwalde, ließen ihn in die Heimat überführen. AM 27. Dezember nahmen Familie, Freunde, Kameraden und Einwohnern in der Schlosskapelle Abschied. Im Anschluss überführte man den Sarg nach Ebersdorf und bestatte ihn in der Watzdorfschen Familiengruft unter dem Turm der Kirche. Er wurde von seinem jüngeren Bruder Otto Friedrich Hermann Günther beerbt, der bis 1936 in Lichtenwalde residierte.



historische Fassadenwerbung

Die aufgemalte Geschäftswerbung auf der Giebelseite des Mietshauses Frankenberger Straße 196 Ecke Krügerstraße zeigt zur Krügerstraße hin eine nur noch selten anzutreffende alte Fassadenwerbung.  Die restaurierte Fassade ist von kulturhistorischer Bedeutung und in die Denkmalschutzliste aufgenommen.

 

 

50°51'48.8"N 12°57'18.2"E
50.863561, 12.95505

 

 

Stolperstein Luise Gerschler

 

Als einziger Stolperstein in Ebersdorf wurde der zu Ehren von Luise Gerschler gefertigte Stein am 12. Juni 2010 in der Heinrich-Heine-Straße 5 gesetzt. 

 

50°51'57.8"N 12°57'38.0"E
50.866041, 12.960557

 


 

 

Bärenplastik

Nachdem die Straßenbahn-Wendeschleife an der Max-Saupe-Straße zurückgebaut wurde, hat man im Rahmen einer Aktion „Bereich der vorbildlichen Ordnung und Sicherheit“, an der auch Angehörige der Bereitschafts-polizei mitwirkten, die Fläche gestaltet und an den Diplombildhauer Jo Harbort einen Auftrag gegeben. Die 5000 DDR-Mark teure Plastik wurde Anfang der 1980er Jahre aufgestellt.

 

Titel und Aussage sind indes weiter unbekannt.

 

 

50°52'05.1"N 12°57'39.1"E
50.868077, 12.960851

 

 

 

Gemarkungssäule

Die aus Hilbersdorfer Porphyrtuff geschlagene Säule wurde, wie die Datierung an der Säule verrät, im Jahre 1835 errichtet. Sie diente als Grenzsäule zwischen Lichtenwalder und Ebersdorfer Fluren. Heute steht sie jedoch nicht mehr auf der Flurgrenze sondern inmitten Ebersdorfer Flur, die Grenze verläuft mit der Straße.

 

Die einstige Säule sei 1919 abgebaut worden und galt seitdem als verschollen. Im Mai 1965 erfolgte eine Restaurierung durch den Chemnitzer Steinmetz Metz. Die Quelle lässt uns jedoch über den Verbleib der ursprünglichen Säule im Dunkeln, da die heutige Säule offenbar keine Restaurierung sondern eine Neuschaffung erfahren hat. Die heutige Säule ist deutlich schmaler und höher.

 

50°52'54.0"N 12°59'25.8"E
50.881670, 12.990511

 

 

Max-Saupe-Gedenkstein

 

An der zu seinen Ehren benannten Max-Saupe-Straße wurde ihm in Höhe der Buswendeschleife ein Gedenkstein gesetzt. Er wurde als  orts-geschichtlich von Bedeutung auf die Denkmal-schutzliste gesetzt.

 

Max Saupe war Antifaschist, Mitbegründer der KPD in Ebersdorf und durchlief später drei Konzentrationslager.

 

 

50°52'13.5"N 12°57'24.0"E
50.870416, 12.956664

 

Lutherstein/Lutherlinde

 

 

 

50°52'37.2"N 12°58'25.4"E
50.876997, 12.973723

 

 


steinerne Urne

 

Am westlichen Eingang in die Kirche stand rechts eine steinerne Urne mit einer sich darum windenden Schlange. Lang war nichts über ihre Bedeutung bekannt.

 

Nunmehr konnte beim Literaturstudium Einsicht in den undatierten (wohl um 1920) Chemnitzer Heimatführer des Dresdner Verlages Wittig & Schobloch genommen werden. Seite 43 verrät uns als bislang einzige Quelle die Bedeutung: die Urne erinnert an einen Unglücksfall eins Försters. Weiteres ist nicht zu erfahren.

 

Im Jahre 2014 wurde der Stein von einem Auto gerammt und deshalb zunächst in Sicher-ungsverwahrung genommen.


Sühnekreuz

 

 



 

Segensstein

 

Im Mai 2012 war am Ortseingang Frankenberger Straße plötzlich ein geschliffener Stein mit der Aufschrift "Gott segne Chemnitz" zu finden. Ob er eine weitere, tiefere Bedeutung hat und wer ihn dort setzte ist nicht bekannt. Im Februar 2015 war er verschwunden und stattdessen ein nicht so korrekt gearbeiteter, rötlicher Stein mit selbiger Aufschrift vorhanden.

 

 

50°52'20.9"N 12°58'21.5"E
50.872479, 12.972651

 

verkieseltes Holz

findet man beim genaueren Hinsehen in der nördlichen Kirchhofmauer.

 

 

50°52'38.6"N 12°58'27.0"E
50.877392, 12.974160

 

 

 

Ehrenmal

 

Das Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen aus Ebersdorf befindet sich am hintersten Ende der Friedhofsallee. Das Denkmal weist mehrere durch Granatsplitter am Ende des Zweiten Weltkriegs verursachte Beschädigungen auf.

 

50°52'43.5"N 12°58'16.9"E
50.878745, 12.971356

 


Denkmal für die verstorbenen Kriegsgefangenen des Ersten Weltkrieges

 

Erschaffen vom aus dem französischen Dünkirchen stammenden Künstler David Debrock.

50°52'41.0"N 12°58'22.0"E
50.878052, 12.972781

 

 

 

 Gedenktafel für K. A. Fischer

Diese Gedenktafel ist am Haus Mittweidaer Str. 129 angebracht, dem Geburtshaus des "sächsischen Orgelmeisters" Mehr zu seiner Person unter der speziellen Rubrik.

 

 

50°53'00.8"N 12°58'51.3"E
50.883570, 12.980911

 

NAW-Stein

 

An der Edwin-Hoernle-Straße am Abzweig zur Eigenen Scholle steht weitestgehend vergessen ein kleiner Stein, welche an die Errichtung der Straße durch das Nationale Aufbauwerk erinnert. Er trägt die Aufschrift "NAW STR-BAU 1968-1971". Damit fällt diese NAW-Maßnahme in eine Zeit, in der es das NAW eigentlich schon gar nicht mehr gab...


50°51'56.5"N 12°56'45.9"E
50.865699, 12.946070

 

 

 

 

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