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Ebersdorfer Geschichtspfad

Lichtenauer Straße 13 – Wohnhaus

Das im Jahre 1903 errichtete Gebäude an der Lichtenauer Straße 13 (bis ca. 1919 Poststraße) war von Anbeginn ein Mehrfamilienwohnhaus mit Ladengeschäft und ist seit nunmehr vier Generationen im Familienbesitz. 

Anfänglich gab es weder einen Trinkwasser-, noch einen Stromnetzanschluss, ganz zu schweigen von einem WC in jeder Wohnung. Trockenaborte mit Klär- oder Sickergruben galten über lange Zeit als Standard. Benötigtes Wasser wurde aus dem hofseitig vorhandenen Brunnen geschöpft. Beheizt wurden die Wohnräume üblicherweise mit Kohleöfen.

Das ursprüngliche Material-, Grünwaren-, Fleisch- und Wurstwaren-geschäft wurde bis 1919 vom Hauseigentümer Ernst Hermann Dörrer und seiner Ehefrau Selma geführt. Danach übernahm der älteste Sohn Albert Dörrer die Weiterführung des Ladengeschäftes und wechselte das Sortiment zu einem Tabakwarengeschäft. Albert Dörrer verstarb 1935. Die Ehefrau des jüngeren Bruders Willy Dörrer,  Margarethe Dörrer, führte zunächst das Ladengeschäft als Tabakwarengeschäft weiter. Die Vision der beiden Brüder Willy und Kurt Dörrer, einen Brennstoffhandel mit Fuhrgeschäft zu gründen, konnte jedoch nicht verwirklicht werden - Kurt Dörrer, erst 26 Jahre jung, fiel 1941 im 2. Weltkrieg in der Ukraine.

1953 wurde das Ladengeschäft durch die Konsumgenossenschaft Karl-Marx-Stadt übernommen und als Bücher- und Schreibwarenladen zunächst bis 1965 durch Margarethe Dörrer weitergeführt. Ab den 1980er Jahren befand sich schließlich hier eine Wäscheannahmestelle des VEB Textilreinigung Karl-Marx-Stadt.

Durch die umfangreiche Sanierung und Modernisierung des Wohngebäudes im Jahre 1994 wurden jedoch die Laden- und Geschäftsräume zu Wohnräumen umgebaut. Der Anschluss an das städtische Kanalisationssystem erfolgte. Die damals noch weit verbreiteten Trocken-Aborte wichen moderner Sanitärinstallation. Gleichzeitig wurde das hofseitig belegene baufällige Nebengebäude (ursprünglich als Wasch- und Schlachthaus genutzt) abgerissen, allein der Brunnen ist noch erhalten geblieben.








Wir danken Familie Führig für die überlassenen Informationen und Fotos!

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